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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 - S. 54

1911 - Leipzig : Freytag
54 wichtigsten ist die Seine teils wegen ihrer Wasserfülle und der Lage und Richtung ihrer Mündung, teils weil sie mit ihren Nebenflüssen, der Marne und Oise, das zentrale Becken von Paris durchströmt. Ihre vielen Krümmungen sind der Schiffahrt zwar hinderlich, doch ist sie durch den Kanal von Orléans mit der Loire, durch den Rhein-Marnekanal mit dem Rhein, durch den Burgunder Kanal mit der Rhone verbunden. Die Loire hat zwar ein wichtiges und großes Stromgebiet, ist aber wegen ihrer sehr schwankenden Wasserführung für die Schiffahrt wenig zu gebrauchen. Die Garonne, vom Einfluß der Dordogne ab Gironde genannt, leidet besonders im Mündungsgebiete unter Versandung, doch ist ihr Mittellauf durch den viel befahrenen Canal du Midi mit dem Golfe du Lion verbunden. Die Rhone, deren Gebiet mit den Rheinlanden besser verbunden ist als mit den nach Nw. abwässernden Strömen, hat ein zu starkes Gefälle und erlaubt deshalb fast nur Talfahrt. Ihre Mündungsarme sind kaum schiffbar, ihr Delta baut sich jährlich mehr als 50 m weit vor, so daß der Hafen ihres Mün- dungsgebietes seitwärts an einer steileren Küste angelegt werden mußte. Sie ist mit dem Rhein durch dçn. Rhein-Rhonekanal, außerdem mit der Loire, Seine und Garonne verbunden. So ist das Flußsystem zwar von Natur günstig, aber wegen mehrerer Miß- stände, die teilweise eine Folge der Entwaldung sind, für die Schiffahrt nicht sehr brauchbar. Doch ermöglichen die Flüsse eine gute Bewässerung und all- seitige Wegsamkeit des Landes. 6. Klima. Auch durch das Klima ist Frankreich bevorzugt. Fast das ganze Land hat eine Mittelwärme von mehr als 10° und ist auch im Winter außer- halb der Gebirge meist frostfrei. Dabei bekommt es durch die Nachbarschaft des Meeres reichliche Niederschläge. Der mittelmeerische S. hat regenarme Sommer, im übrigen Lande überwiegen Herbstregen. 7. Erzeugnisse. Da der Boden außerdem mannigfaltig zusammengesetzt ist, hat Frankreich einen großen Pflanzenreichtum. Im südlichen Teile gedeihen Südfrüchte und der Ölbaum, nur müssen die Gärten durch hohe Zypressenhecken gegen einen von den Alpen kommenden kalten Wind, den Mistral (á), geschützt werden. Das übrige Frankreich erzeugt besonders Weizen und feinere Obstarten, doch schließt im Nw. das trübe Klima den sonst reichlich angebauten Wein aus, und kaum die Kirsche vermag dort in der feuchten Luft zu reifen. Der Anbau des Maulbeerbaumes und die Zucht der Seidenraupe erstreckt sich an der Rhone bis Lyon. Südliche Tiere, Taranteln, Schildkröten und Eidechsen, kommen bis zu den Cevennen vor; der Reichtum des Bodens an Kalk begünstigt das Vorkommen von Schnecken; wegen des Mangels an Seen und Teichen kommt der Storch nur selten vor. Die Viehzucht ist nicht hoch entwickelt, nur die Zucht von Schafen, Kaninchen und Geflügel steht in einigen Landesteilen in hoher Blüte. Dem so reichlich ausgestatteten Lande fehlen nur die Bodenschätze. Stein- kohlen finden sich zwar im französischen Mittelgebirge und an der belgischen Grenze, aber ihre Menge hat bisher nicht ausgereicht, eine Großindustrie zu ent- wickeln, und deshalb entstand ein Kleingewerbe, das sich namentlich auf Gegenstände der Kunst, des Luxus und der Modewaren erstreckt. 8. Bevölkerung. Den Grundstock der Bevölkerung bilden keltische Gallier, die seit Cäsar in ihrer Sitte und Sprache vom römischen W esen beeinflußt

2. Teil 2 - S. 56

1911 - Leipzig : Freytag
56 Champagnerfabrikation ist die alte Krönungsstadt Reims. Die im Kriege von 1870 bekannt gewordene Festung Sedan ist Mittelpunkt der Woll- und Baum- wollweberei. 3. Zwischen dem Gebiete der Seine und dem der Loire schiebt sich die Halbinsel Bretagne weit in das Meer hinaus. Ihre Küste ist von der Flutwelle tief ausgefressen und zur Anlage von Häfen sehr geeignet, unter denen der Kriegshafen Brest der bedeutendste ist. Auf der rauhen Hochfläche findet man viele altertümliche Städte und Gebräuche. An der unteren Loire, die den „Garten Frankreichs" und die Kornkammer des Landes durchfließt, liegen die Hafenstadt Nantes mit dem wegen der Versandung des Flusses wichtigen Vorhafen St. Nazaire und Tours. Orléans ist, ebenso wie Le Mans, Hauptplatz eines großen Leinenbezirkes, ein wichtiger Straßenknotenpunkt und deshalb viel umkämpft. 4. Den Eingang zum südwestlichen Frankreich bildet eine Senke, die „Aquitanische Pforte", mit der Hauptstadt Poitiers. Die Bewohner der Küsten- Fig. 25. Paris. (Nach einer Photographie der Photoglob Co., Zürich.) landschaft Vendée halten zäh am Alten. An der Stelle der Gironde, bis wohin die Flut reicht, liegt der große Hafen Bordeaux, Ausfuhrort für die Weine, die auf den Rebenhügeln des Stromes und im Bezirke von Médoc und Cognac wachsen. Im scharfen Gegensatze zu der außerordentlich fruchtbaren Gascogne steht das öde Gebiet der Landes. Toulouse ist wichtig, weil es in der Tieflandpforte zwischen den Pyrenäen und dem Mittelgebirge liegt und den Handel zum Rhonegebiete vermittelt. Das milde Seebad Biarritz übt eine große Anziehungskraft aus. Am Golf von Biskaya liegt der befestigte Hafen Bayonne, von dem das Bajonett seinen Namen hat. Die Auvergnaten wandern aus ihrem rauhen Heimatgebiete, das wegen der Waldverwüstung die Bewohner nur kümmerlich nährt, in die Groß- städte des Tieflandes, wo sie wegen ihrer Treue und Arbeitsamkeit als Arbeiter hoch geschätzt sind. Der größte Ort der Auvergne ist Clermont am Puy de Dome (Fig. 26). 5. Die Landschaft links der unteren Rhone trägt noch von der Zeit, wo sie eine römische Provinz wurde, den Namen Provence. In dem itahenisch

3. Teil 2 - S. 59

1911 - Leipzig : Freytag
59 yerkehrsschwierigkeiten keine große Stadt entstehen lassen; doch liegen dort geschichtlich berühmte Orte, wie Arles und Avignon. Zwischen Loire und Rhone entstand wegen des Vorkommens von Eisen eine bedeutende Industrie. Der wichtigste Ort an der Rhone ist Lyon, ein Mittelpunkt des Handels, besonders der Seidenindustrie, und wegen der dort zusammenlaufenden Straßen stark befestigt. Die größte Wichtigkeit hat die an der Saone und am Doubs aufwärts zur Burgundischen Pforte führende Straße, deshalb ist dort Besançon zu einer starken Festung ausgebaut. Der Westabfall des Juragebirges hat seinen Namen von der alten Freigrafschaft Burgund, der Franche Comté, während als Burgund (Bourgogne) das Gebiet der Saone bezeichnet wird. Es hat wegen der nach allen Seiten geschützten Lage ein mildes Klima und erzeugt deshalb viel Obst und Wein, letzteren besonders an der Côte d'or. Der wichtigste Weinmarkt ist Dijon, zugleich starke Festung, ebenso wie Beifort. Am Westrande des Wasgenwaldes, in Französisch-Lothringen (Lorraine), liegt eine große Reihe befestigter Plätze, darunter Verdun. Die Hauptstadt des alten deutschen Herzogtums, das in den Tälern reich an Wein und Getreide ist, im Gebirge von der Eisenindustrie belebt wird, ist Nancy (deutsch: Nanzig). Ein großer Festungsgürtel zieht sich vom Jura bis an den Kanal, da hier die Grenze keinen natürlichen Schutz hat. 10. Weltstellung. Frankreich ist durch seine geschützte und doch dem Verkehr geöffnete Lage, durch seiner Bodengestalt und die Fruchtbarkeit des Bodens, durch mildes Klima und einheitliche Bevölkerung sehr bevorzugt, so daß man es als das reichste Land Europas bezeichnen kann. Handel und Industrie sind genügend entwickelt, so daß bei der Bedürfnislosigkeit der Bewohner ein allgemeiner Wohlstand herrscht, der es ihm ermöglichte, die großen, im Kriege 1870—.71 erlittenen Schäden schnell zu verwinden. Dazu kommt, daß es viele auswärtige Besitzungen hat. Es hat nächst England die meisten Kolonien und die größte Kriegsflotte, wogegen seine Industrie, sein Handel und seine Handels- flotte von der deutschen weit übertroffen wird. Sein geistiger und politischer Einfluß war früher fast unumschränkt, doch hat er in letzter Zeit abgenommen. 11. Auswärtige Besitzungen. Zu den französischen Besitzungen gehört die Insel Korsika, die zwar landschaftlich schön, aber wegen ihrer wilden Gebirgs- natur arm und schwach besiedelt ist; struppiger Buschwald bedeckt einen großen Teil der Insel, die als Geburtsland Napoleons I. berühmt geworden ist. Zu den auswärtigen Besitzungen gehören Tunis, Algier und Marokko als Schutzstaaten, ein großer Teil Westafrikas von Senegambien bis zum Kongo, Madagaskar, Annam, Kochinchina, Tonking, Neukaledonien und einige andere Südseeinseln, mehrere der Kleinen Antillen und ein Teil von Guayana. Die französische Münzeinheit ist der Frank zu 100 Centimes gleich 80 Pfennig.

4. Teil 2 - S. 55

1911 - Leipzig : Freytag
55 wurden. In der Völkerwanderung drangen Germanen ein. Nach den von No. kommenden Franken hat das ganze Land seinen Namen La France und nach den von No. gekommenen Burgundern heißt die Landschaft Bourgogne. An die Eroberung durch dänische Normannen erinnert der Name der Normandie, und die dreihundertjährige Herrschaft der Engländer in Nordfrankreich hat dort manche Spuren hinterlassen. Gegen Ende des Mittelalters wird das Land poli- tisch geeint. Beinahe überall herrscht die französische Sprache. Im äußersten No. wohnen Flamen, im Nw. keltische Bretonen, im Pyrenäenwmkel Basken und im Winkel der Alpen Italiener. Entsprechend der nicht.sehr hoch entwickelten Industrie und dem günstigen Stande der Landwirtschaft hat Frankreich nicht viel große Städte, und der größte Teil der Bevölkerung wohnt auf dem Lande. Eigentümlich ist es, daß die Bewohner- zahl des Landes nur sehr wenig zunimmt. Fast das ganze Land gehört zum römisch-katholischen Bekenntnisse. 9. Staatliche Einteilung. Während im Volke noch die geschichtlichen Landschaftsnamen leben, ist jetzt der ganze Staat, seit 1870 Republik, in 86 De- partements eingeteilt, wozu das Gebiet von Beifort kommt. 1. Von England fährt man in l1^ Stunden nach Calais über (etwas mehr gebraucht man zur Überfahrt nach Boulogne und Dünkirchen). Die Landschaft mit ihrem Grasland und ihrer Viehzucht trägt teilweise englisches Gepräge, teil- weise ist sie von gewerblichen Anlagen bedeckt. Der Mittelpunkt des Kohlen- gebietes, zugleich der Spitzenfabrikation, ist Valenciennes, der Hauptsitz der flandrischen Spinnerei die Festung Lille, während Amiens durch Seidenfabriken ausgezeichnet ist. Die Normandie treibt hauptsächlich Viehzucht. Hier liegt der Kriegshafen Cherbourg und an der Seinemündung der wichtigste atlantische Handelshafen Frankreichs, Le Havre, der auch von deutschen Auswanderern viel benutzt wird. Am Endpunkte der Flutwelle ist an der Seine das alter- tümliche Rouen gelegen. 2. Weiter aufwärts ist zwischen Kalkhügeln das Seinebecken eingebettet, dessen Mitte die Landschaft Isle de France einnimmt. In diesem natür- lichen Mittelpunkte des Landes laufen von allen Seiten die Straßen zu- sammen und verhelfen der Stadt Paris zu solcher Entwicklung, daß sie die drittgrößte Stadt der Erde und die zweitgrößte Stadt Europas ist. (Fig. 25.) Sie zählt mit den Vororten 3 Millionen Einwohner. Um die an herrlichen Bauwerken reiche innere Stadt ziehen sich die belebten Boulevards ( — Boll- werke, an die Stelle der alten inneren Festungswälle getretene, mit Baumalleen geschmückte Straßen), weit nach außen sind starke Befestigungen vorgeschoben. Die Verwaltung, das geistige und wirtschaftliche Leben sind in Paris vereinigt: Paris ist Frankreich. Auf dem Gebiete der Mode ist es tonangebend für die ganze Erde, für Frankreich ist es die erste Handels- und Industriestadt. Unter den Einwohnern befinden sich etwa 40 000 Deutsche. In der Nähe liegen viele geschichtlich bekannt gewordene Orte, darunter Versailles, in dessen prächtigem Schlosse 1871 König Wilhel m als Deutscher Kaiser ausgerufen wurde, und St. Dénis mit den Gräbern der französischen Könige. Den Ostrand des Seinebeckens bilden die Kalkhügel der Champagne, die teilweise Ödland, teilweise mit Wald bedeckt sind, aber an ihren Hängen Reben tragen, aus denen der beste Schaumwein hergestellt wird. Der Mittelpunkt der

5. Teil 1 - S. 39

1911 - Leipzig : Freytag
39 sauber. Zwei Drittel gehören dem reformierten Bekenntnisse, ein Drittel der katholischen Kirche an. Die Sprache ist ein niederdeutscher Dialekt. Die Hauptstadt Amsterdam ist ein reger Handelsplatz an der flachen Süder- see und mit der Nordsee durch einen Schiffahrtkanal verbunden. Sitz der Regierung ist die stille Stadt Haag, d. i. Wald, so benannt nach einem der seltenen Wälder. In seiner Nähe [liegt das Seebad Scheveningen (spr. s-cheveningen), nördlich davon die altertümliche Universitätstadt Leiden und an dem trocken- gelegten Haarlemer Meer die Blumenstadt Haarlem. (Fig. 20.) Der Haupthafen ist das am Rhein gelegene Rotterdam. Der wichtigste Überfahrtsplatz nach Eng- land ist das bereits im Mündungsgebiete der Scheide gelegene Vlissingen (f). I Fig. 20. Haarlem. (Nach einer Photographie der Photoglob Co., Zürich.") Die geltende Münze ist der holländische Gulden. Der Staat besitzt, nament- lich, in Asien, bedeutende Kolonien. 2. Das Königreich Belgien, dieser erst seit 1830 selbständige kleine Staat, hat im S. Anteil an den Ardennen, die große Schätze von Eisen und Kohlen enthalten; nach N. geht die Landschaft in die Niederdeutsche Tiefebene über. Zwei bedeutende Flüsse bewässern das Land: die Scheide, in deren weite Mündungen die Flutwelle des Meeres eindringt, und die Maas. Auch die Bewohner lassen eine Zweiteilung erkennen : im bergigen S. wohnen die behenden Wallonen mit französischer Sprache und Vorliebe für Industrie; das Tiefland haben ruhige germanische Flamen niederdeutscher Mundart besiedelt, die mehr zur Landwirtschaft und zum Handel neigen. Beide Stämme gehören der katholischen Kirche an. Die Volksbildung ist gut, trotzdem kein Schulzwang besteht. .Am Strande haben sich viele Badeorte entwickelt, besonders Ostende (én).Von alter Zeit her sind Gent und Brügge als Handelsplätze bekannt. Die wichtigste

6. Für die unteren Klassen - S. 95

1897 - Leipzig : Freytag
Belgien und Luxemburg. 95 freilich, da die Küste von einem breiten Dünenstreifen eingenommen wird, und ein seichtes Meer sie begleitet. Dafür sind aber die Verkehrsverhältnisse im Innern außerordentlich günstig. Zwei große schiffbare Ströme, Maas und Schelde, durchfließen das Land. Mehrere Kanäle ergänzen diese natürlichen Wasserstraßen. Außerdem ist Belgieu mit einem so dichten Netz von Eisenbahnen überspannt, wie wir es kaum irgendwo auf der Erde wieder antreffen. Der wichtigste Handelsplatz ist Antwerpen an der dort noch für § 139. Seeschiffe fahrbaren Schelde. Gent ist dagegen der bedeutendste Industrie- ort Niederbelgiens. In Hochbelgien ragen als Bergbau- und Fabrikstädte Lüttich und Namnr (namür) an der Maas hervor. Die Hauptstadt des Reiches ist Brüssel, blühend durch Handel und Gewerbe wie durch Kunst und Wissenschaft. Die reichlich fließenden Erwerbsquellen führten zu einer starken ®£s Ansammlung der Bevölkerung; das rund 30 Tausend qkm große Land zählt mehr als 6 Millionen Einwohner. Im Süden leben hauptsächlich die romanischen Wallonen, im Norden die germanischen Vlamen. Die Staatssprache ist aber meist französisch. Das vorwiegend katholische Belgien trennte sich 1830 von den refor- . Öcs mierten Niederlanden und wurde eiu selbständiges Königreich, das von den Mächten gleich der Schweiz für neutral erklärt worden ist. Der jetzige König Leopold Ii. ist zugleich Souverän des afrikanischen Kongo st a ate s- Im Südosten Belgiens liegt das kleine Großherzogtum Luxemburg§140. mit gleichnamiger Hauptstadt, das 1867 für neutral erklärt wurde. Die Luxem- Bewohner sind Deutsche römisch-katholischen Bekenntnisses. Flächenin- halt in qkin Einwohn-r ' Einwohner tn Tagenden Königreich Belgien. . . . Großherzogtum Luxemburg 30 000 2 500 Wichtige Orte Einw. in Taus. in der Provinz: Brügge 50, Westflandern Lstende 27 Gent 160 Ostflandern Brüssel 500, Südbrabant Löwen 40 Antwerpen 257 Antwerpen Namur 32 Namnr Lüttich 156 Lüttich 61/:) Millionen 200 000 Brüssel 500 Luxemburg 18 Kongostaat In Personalunion mit Belgien. Kolonieen: Flächeninhalt 2 250 000 Einwohner 14 Mill.

7. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 138

1896 - Leipzig : Freytag
138 Europa. 1. Nordholland 2. Südholland 3. Seeland. . 4. Nordbrabant 5. Utrecht . 6. Geldern. 7. Ober-Jjssel 8. Drenthe. 9. Friesland 10. Groningen 11. Limburg. Königreich der Niederlande. Amsterdam 450 Haarlem 60 Haag 175, Rotter- dam 230, Leyden45 Vlissingen, Breda Utrecht 92 Arnheim 53, Nimwegen Leeuwarden 31 Groningen 60 Maastricht 33 Gesamter Besitz Niederländisch- Indien . . Malaiischer Archipel und westl. Neuguinea Surinam und Cnratzao Flächeninhalts Einwohner 33 Mill. 2 000 000 1 870 000 33 Mill. 130 000 120 000 Rordeüropa. § 92. Nordeuropa ist ein vielgegliedertes Gebiet mit massigen Gebirgs- erhebnngen. Nordsee und Ostsee trennen den größten Teil desselben von dem Festlandsrnmps. In Klima, Fauna und Flora geht es allmählich in polare Formen über. Die im Norden vorgelagerten Inselgruppen gehören bereits der echten Polarwelt an. Nordeuropa umfaßt die Königreiche Dänemark, Schweden und Norwegen. Das Königreich Dänemark. § 93. Der baltische Höhenrücken, der die Südküste der Ostsee begleitet, biegt innnerhalb der preußischen Provinz Schleswig-Holstein scharf nach Norden um und bildet den Grundstock der Halbinsel Jütland, die Nord- und Ostsee von einander scheidet. Im Norden wird diese Halbinsel von dem Skagerrak und im Osten vom Kattegat begrenzt. Nach Osten reiht sich ihm eine ausgedehnte Gruppe von Inseln an, die sich aus einem seichten Meere wie der Rest eines einst zusammenhängenden Landes erheben, das in seinen niedrigen Gebieten überflutet oder durch die andrängenden Wogen zer- rissen wurde. Die Hauptinseln sind Fünen und Seeland, die unter sich und von dem Festland dnrch den kleinen und den großen Belt und den Sund getrennt sind. Jütland und diese Inselgruppe bilden zusammen mit dem felsigen Eiland Born Holm das Königreich Dänemark. Boden- Seiner Bodenbeschaffenheit nach erscheint Dänemark mit Ausnahme 0cftait' von Bornholm als eine Fortsetzung des norddeutschen Tieflandes. Das

8. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 170

1896 - Leipzig : Freytag
170 Europa. Von großer Wichtigkeit ist die Berührung Frankreichs mit dem Mittelmeer in wirtschaftlicher Hinsicht. Dem französischen Handel eröffnen sich so zwei Meere. Zwei größere Hafenstädte entstanden daher hier, Cette, der Ausfuhrhafen für das westliche Frankreich, und Marseille, ' die bedeutendste Hafenstadt des ganzen Reiches, der Ausgangspunkt für den Seeverkehr mit den Mittelmeerläuderu und namentlich mit der wich- tigen Kolonie Algerien. Marseille, Massilia im Altertum, ist zugleich eine der ältesten Städte Europas; schou 600 Jahre v. Chr. wurde es von griechischen Kolonisten angelegt. Es liegt östlich der Mündung der Nhoue an einer felsigen Bucht. Die Rhonemüudung selbst besitzt feinen Hafen, da sie infolge der reichen Schlammführung des Stromes nur schlecht schiffbar ist. An dieser für Frankreichs Verkehr so wichtigen Küste ist anch eine starke Seefeftung, Toulou, erbaut wordeu. In der Ebene von Languedoe liegt inmitten einer üppig grünen Umgebung das dnrch seine medizinische Fakultät berühmte Montpellier. A v i g n o n an der unteren Rhone war im 14. Jahrhundert vorübergehend Residenz der Päpste. Corsicn. Politisch gehört zu Frankreich auch die ganz südeuropäische Jttsel Eorsiea, ein gebirgerfülltes, dichtbewaldetes Eiland, deren Bevölkerung durch kriegerischen Sinn, durch Freiheitsliebe und Tapferkeit, freilich auch dnrch Roheit und Rachsucht sich auszeichnet. Die Sprache der Eorsen ist ein veraltetes Italienisch, wie überhaupt sich bei diesem abgeschiedenen Volk manch Altertümliches erhalten hat. Die Hauptstadt der Insel ist Ajaccio (ajatscho), der Geburtsort des großen Eorsen Napoleon I. Das französische Tiefland. 8 123. Das westliche und nordwestliche Frankreich ist eine weite Tiefebene, »oben- aker von der Eintönigkeit unseres Nordwestdentschlands, sondern und Gc- durchzogen von einzelnen Hügelzügen, die das weite Gebiet in mehrere Wässer, Ü0u großen Strömen durchflössen Becken scheiden. Das nördliche Frank- reich ist das Stromgebiet der Seine. Dieser Fluß sammelt die zahl- reichen Gewässer auf, welche das nördliche französische Mittelgebirge nach Westen entsendet. Sie selbst kommt vom Plateau von Langres, links nimmt sie die Douue, rechts die Marne und die Oise auf. Die Flüsse durchbrechen in weiten Thälern die niedrigen Kalkhügel der Cham- pagne, die das eigentliche Seinebecken im Osten umziehen. Eine niedrige Wasserscheide begrenzt dieses auch uach Südwesten. Im Westeu aber erhebt sich Frankreichs Bodeu noch einmal zu dem Bergland der Normandie und der Bretagne. Letzteres springt in schroffen Steilküsten weit in das Meer vor.

9. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 173

1896 - Leipzig : Freytag
Das französische Tiefland. 173 Die Seine abwärts, kommen wir von der Jle de France, wie das Gebiet um Paris heißt, in die Norm and ie, wo im 10. Jahrhundert die aus Dänemark stammenden Normannen sich niedergelassen haben. An der Seine erstand hier die Handels- und Industriestadt Roueu, überflügelt heute von Le Havre, dem wichtigen Seehafen an der Mündung des verkehrreichen Stromes. Nordöstlich schließt sich die Pieardie mit der Hauptstadt. Amiens an der Somme an. Den Osten des Seinegebietes nimmt die Champagne ein, ein wenig fruchtbares Land, auf dessen Kalkbergen aber in Massen jener Wein gebaut wird, der den schäumenden Champagner liefert. Unweit der Marne liegt hier Reims, die alte Krönungsstadt der französischen Könige. Über die Champagne hinweg zieht eine wichtige Straße, die von Paris aus längs der Marue uns nach Deutschland führt. An ihr befindet sich das Schlacht- seld von Chalons für Marne, wo einst die Hunnen geschlagen wurden. Westlich des Seinegebietes breiten sich weniger bevölkerte Landschaften aus. Die bergige Bretagne wird zum Teil von Heide bedeckt und ist darum vielfach nur znr Viehzucht geeignet. Die Bewohner suchen sich ihren Unterhalt lieber auf der ergiebigeren See, die sie in großen Flotten bis nach Island und Neu-Fundland hin befahren. Sie sind daher tüchtige Seeleute. Emen größeren Handelsverkehr vermochte allerdings die Bretagne nicht an sich zu ziehen. Dazu ist die Schiffahrt an den klippenreichen Steilküsten, an denen eine ungewöhnlich hohe Flut brandet, zu gefährlich. Gleichwohl hat Frankreich hier und an der ebenfalls steil zum Meere ab- fallenden Halbinsel Cotentin zwei bedeutende Kriegshäfeu, Brest und Cherbourg, angelegt. Eine wohlangebaute und größtenteils sehr fruchtbare Gegend bildet Loire- das Gebiet an der mittleren und unteren Loire. Hier liegt die Landschaft 0c6tct' Touraiue mit der alten Bischofstadt Tours, die geradezu als der Garten Frankreichs bezeichnet wird. Südlich der Loire treffen wir aus die schlacht- feldreiche Landschaft Poiton mit der Hauptstadt Poitiers, an einer alten, nach dem Süden führenden Straße. Viel umstritten ist auch der Übergang über die Loire selbst an der Stelle, wo sie mit ihrem nördlichsten Knie Paris sich am meisten nähert. Hier liegt die Brückenstadt Orleans, am Krenznngspnnkt wichtiger Eisenbahnen. Handel und Verkehr des Loire- gebietes bewegt sich vornehmlich den Hauptstrom abwärts dem Meere zu. Nahe der Mündung erstand daher die alte Hafenstadt Nantes, noch heute durch Handel und Industrie bedeutend, aber als Hafen infolge der starken Versandung der Loire zurückgegangen. An seine Stelle ist das unmittelbar au der See gelegene St. Nazaire getreten. Eine weitere natürlich abgeschlossene Landschaft ist der Südweftengaronm- Frankreichs, das Gebiet der Garonne, das alte Aquitanien. Das flc£lict'

10. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 132

1896 - Leipzig : Freytag
132 Europa. der Kelten und den Norden die germanischen Vlamen oder Fläminger, hervor- gegangen aus einem fränkischen Volksstamm. Die Staatssprache ist fran- zösisch, doch ist Vlämisch und Deutsch gesetzlich gleichberechtigt. Ge- Ursprünglich gehörte Belgien mit den Niederlanden zum alten deutschen schichte. I^ich. Im 16. Jahrhundert kam das Gebiet durch Erbschaft an Spanien und dadurch später an Österreich. Nach der Zeit der französischen Herr- schast unter Napoleon I. war es mit den Niederlanden vereinigt worden. Das katholische Belgien trennte sich aber bald wieder von den protestantisch gewordenen Niederlanden und wurde 1830 eiu selbständiges, konstitutionelles Königreich unter einem Prinzen aus dem Hause Sachseu-Koburg. Die europäischen Mächte erklärten das Land, das innerhalb Europas eine ähnliche Stellung wie die Schweiz einnimmt, für neutral. Das fast 30 000 qkm große Land besitzt über 6 Millionen Einwohner. Diese wohnen vorwiegend in den Industriestädten, unter denen mehrere über Sied- 100000 Einwohner zählen. Die Hauptstadt ist Brüssel, eine der schöusteu Städte Europas mit großartigen Bauwerken und prächtigen Anlagen, gleich blühend durch Handel und Gewerbe wie durch Wissenschaft und Kunst. Unter deu Judustrieerzeuguisseu habeu die Brüsseler Spitzen Weltruf erlangt. Die Stadt zerfällt in eine französisch redende Oberstadt mit der Residenz und eine vlämisch redende größere Unterstadt. Der wichtigste Handelsplatz aber ist Antwerpen an der noch für Seeschiffe befahrbaren Scheide, zum Schutze des Laudes stark befestigt. Einst war das altertümliche Brügge in Flandern ebenfalls hervorragend als Seehandelsstadt, ist aber in seiner Entwicklung durch die völlige Versandung des früher zu ihr führenden Meeresarmes lahm gelegt. Nicht weit davon liegt an der Dünenküste das Seebad Ostende mit einem Seehafen, von dem ein lebhafter Personen- verkehr nach England ausgeht. Als Mittelpunkt der belgischen Textilindustrie erwuchs das seit alters blüheude Gent zu einer Großstadt. In dem einem Gartenland gleichenden Niederbelgien wird viel Blumenzucht getrieben. Hier in Flandern blühte im 16. und 17. Jahrhundert Zugleich mit Handel und Gewerbe in hohem Maße die Kunst, vor allem die Malerei. Im belgischen Bergland ist die Industrie die hauptfächliche Ernährerin der Bewohner. Dort begegnen wir im Ardennengebiet den Hütten- und Bergbaustädten Lütt ich und Namnr an der Maas. Unmittelbar oberhalb Lüttich ragen die Schornsteine der großen Maschinenfabriken von Seraing auf. Östlich in den Vorbergen des hohen Venn liegt das durch großartige Tuchfabrikation bedeutende Verviers. Der Industrie- und Kohlenbezirk an der Maas erstreckt sich noch weit nach Westen über die Sambre hinaus. Den Mittelpunkt des westlichen Gebietes bildet Möns. Hier treffen wir am Rand des Berglandes wieder fruchtbaren Boden, sodaß neben der In- dnstrie auch der Ackerbau, namentlich der Anbau von Zuckerrüben blüht.
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